Potenzierung

Hahnemann experimentierte auch mit der Dosierung der Arzneisubstanzen. Einerseits um die potenzielle Giftigkeit der Ausgangssubstanz zu reduzieren, andererseits um die Reizstärke zu variieren, begann er die Substanzen mit einem neutralen Medium zu verdünnen und dann intensiv zu vermischen. Feste und/oder unlösliche Ausgangssubstanzen wurden mit Milchzucker in einem Mörser verrieben, flüssige und/oder lösliche Arzneistoffe wurden in einem Wasser-Alkohol-Gemisch verschüttelt.

Mit der Zeit merkte Hahnemann, dass er damit noch etwas anderes, ursprünglich gar nicht beabsichtigtes erreichte: bei der Arzneimittelprüfung mit verriebenen oder verschüttelten Substanzen zeigten sich noch einmal ganz andere Symptome, viel subtilere Veränderungen des Befindens wurden sichtbar, die Arzneimittelbilder dadurch wesentlich vielschichtiger und umfangreicher.

Aber auch die Wirksamkeit bei der Anwendung am Kranken wurde nicht weniger oder hörte ab einer bestimmten Verdünnungsstufe gar ganz auf – im Gegenteil: die Wirkkraft nahm immer mehr zu. Deshalb nannte Hahnemann den Vorgang der Verdünnung und intensiven Vermischung Potenzierung.

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